Opbericht ist ein Projekt um Ärzten, Studenten und Patienten Standard-Operationsberichte zur Verfügung zu stellen.

Für interessierte Patienten ist es oft hilfreich, wenn sie detaillert nachlesen können, was bei einer bevorstehenden Operation gemacht wird, bzw. bei einer Operation gemacht wurde.

Für Ärzte, insbesondere für junge Assistenzärzte, kann es hilfreich sein, anhand von Standard-Operationsberichten ihre eigenen Operationsberichte zu erstellen bzw. zu vergleichen oder sich auf eine Operation vorzubereiten.

Auch für Medizin-Studenten ist dieses Projekt gedacht. Im klinischen Abschnitt werden Medizin-Studenten zum Assistieren in den OP eingeteilt und sollten sich auf die Operation optimal vorbereiten. Hierfür ist es sehr hilfreich anhand von Standard-Operationsberichten aus dem realen Leben die Vorbereitung zu optimieren.

Einige OP-Berichte sind durch intraoperativen Bildern illustriert.

Gerne können auch eigene OP-Berichte hochgeladen werden. Zum Beispiel um sie als Standard im Netz abgespeichert zu haben. Hierfür ist eine kostenlose Registrierung notwendig. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, liebe(r) Besucher(in), uns OP-Berichte zur Verfügung stellen würden. Registrierte Benutzer können Ihren Bericht direkt als neues Thema im entsprechenden Bereich eintragen.

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Aortokoronarer Bypass bei koronare Dreigefäßerkrankung

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hipocrates
Beiträge: 31
Registriert: 10.03.2007, 22:19

Aortokoronarer Bypass bei koronare Dreigefäßerkrankung

Beitrag von hipocrates »

Diagnose: koronare Dreigefäßerkrankung
Operation: Myocardrevaskularisationsoperation mit Anlage der linken Arterla mammarla lnterna zum Ramus diagonalis I sowie aortakoronare Venenbypässe zum Ramus interventricularls anterior und zum Remus diagonalls II als Jump-Graft sowie zum Ramus lnterventricularis posterior und zum Posterolateralast des Ramus circumflexus als Single-Graft

ln Rückenlage und Intubationsnarkose steriles Abwaschen und Abdecken. Medianer Hautschnittvom Jugulum bis zwei Querfinger unterhalb des Xyphoids. Freipräparation des Sternums.Mediane longitudinale Sternotomie. Präparation der linken Arteria mammaria internamittels Elektrokauter aus dem Gefäßbett. Die linke Mammaria Interna weist einen akzeptablen Fluß auf und wird für die Bypasschirurgie akzeptiert. Zur gleichen Zeit wird von Dr.xx und Dr. xy die Vena saphena magna vom linken Bein entnommen und für die Bypasschirurgie vorbereitet. Die Vena saphena magna ist gut für die Bypasschirurgie geeignet.Thymusteilresektlon. Eröffnen des Herzbeutels und Aufnähen desselben. Es findet sich ein im Sinusrhythmus schlagendes, gut kontraktlies Herz. Anschlingen von Aorta. Nach systemischer Heparinisierung KanüIierung von Aorta und rechtem Vorhof mittels Zweistufenkanüle. Einschleichen in die EKZ. Herunterkühlen der Körpertemperatur auf 32°C. Bei vollem Fluß und völlig entlastetem Herzen Abklemmen der Aorta ascendens und Instillation von initial 800 ml Bretschneider Kardioplegie in den Aortenbulbus. Das Perfusat wird in die Maschine geleleit. Externe Kühlung mit Eiswasser. Aortenventing. Aufsuchen des Ramus lnterventricularis posterior. Eröffnen im proximalen Anteil und Erweitern auf Anastomosenlänge.Das Gefäß ist gut für eine 1,0 mm Sonde nach peripher sondierbar. Aufnähen der vorbereiteten Vena saphena magna mittels Prolene 7,0er Naht in fortlaufender Nahttechnik. Nach Fertigstellen Knüpfen der Naht. Dichtigkeitsprüfung mit Bretschneider Kardioplegie. Aufsuchendes Posterolateral Astes der rechten Kranzarterie. Dieser ist bei Kleinlumigkeit nicht bypasswürdig. Aufsuchen des Ramus circumflexus. Auch dieser ist zu klein für einen Bypass. Aufsuchen des Posterolateral Astes des Ramus circumflexus. Eröffnen Im mittleren Drittel und Erweitern auf Anastomosenlänge. Das Gefäß Ist für eine 1,5 mm Sonde nach peripher sondierbar. Aufnähen der vorbereiteten Vena saphena magna mittels Prolene 7,0er Naht in fortlaufender Nahttechnlk. Nach Fertigstellen Knüpfen der Naht. Dichtigkeitsprüfung mit Bretschneider Kardioplegie. Aufsuchen des ersten Ramus diagonalis. Dieser teilt sich in zwei Äste auf. Eröffnen vor der Bifurkation und Erweitern auf Anastomosenlänge. Mit der 1,0 mm Sondelassen sich beide Äste problemlos sondieren. Da der Ramus lnterventricularis anterior distaleine Stenose aufweist, kommt eine Bypassversorgung mit der Mammaria interna nicht in Frage. Daher Aufnähen der linken Mammarla Interna auf den Ramus diagonalis I mit Prolene 7,0er Naht in fortlaufender Nahttechnik. Nach Fertigstellen Knüpfen der Naht. Freilegen des distalen Rarmus interventriculeris anterior. Eröffnen. Die Eröffnung wird über die distale Stenose hinaus nach proximal geführt. Von der Eröffnungsstelle läßt sich der RIVA mit einer 1,5 mm Sonde problemlos bis in den proximalen Bereich hinein sondieren. Aufnähen der vorbereitetenVena saphena magna mittels Prolene 7.0er Naht in fortlaufender Nahttechnik. NachFertigstellen Knüpfen der Naht. Dichtigkeitsprüfung mit Bretschneider Kardioplegie. Aufsuchendes Ramus diagonals II. Eröffnen im proximalen Anteil und Erweitern auf Anastomosenlänge.Das Gefäß ist für eine 1,5 mm Sonde nach peripher sondierbar. Abmessen desVenenbypasses vom Ramus interventricularis anterior zum Ramus diagonalis II. Seitliches Eröffnen und Seit-zu-Seit-Anastomose mittels Prolene 7,0er Naht in fortlaufender Nahttechnik. Nach Fertigstellen Knüpfen der Naht. Dichtigkeitsprüfung mit Bretschneider Kardioplegie. Freigabe der Koronarperfusion über die linke Mammaria interna und nach ausgiebigen Entlüftungsmanövern Freigabe der Koronarperfusion über die Aorta ascendens. Das Herz nimmt spontan die Tätigkeit im Knoten- später im Sinusrhythmus auf. Tangentiales Ausklemmen der Aorta ascendens. Ausstanzen dreier Löcher mittels 4,4 mm Stanze und Anastomosierung des Venenbypasses zum PLA des Ramus circumflexus linkslateral cranial, des Jump-Grafts zum RIVA linkslateral medial und des Venenbypasses zum RIVP rechtslateral proximal. Die Anastomosen werden mit Prolene 6.0er Naht in fortlaufender Nahttechnik genäht und nach Fertigstellen und Knüpfen mit einem Tantalclip markiert. Freigabe der Koronarperfusion über die angelegten Bypässe. Nach ausreichender Reperfusion gelingt das Ausschleichen aus der EKZ problemlos. Dekanülierung der Zweistufenkannüle. Übernähen der KanüIierungsstelle. Dekanülierung der Aortenkanüle und Übernähen mit einer Filznaht.Einlage von Substernal- und Pericarddrainagen sowie Pleuradrainage links. Aufnähen einesbipolaren Schrittmacherdrahtes auf den rechten Vorhof und rechten Ventrikel. Ausleiten indas rechte und linke Epigastrium. Kontrolle des OP-Feldes auf Bluttrockenheit Abklippendes distalen Mammariastumpfes. Übergabe der Operation an Dr. xx. Dieser führt eineSternumosteosynthese mit acht Sternaldrähten durch. Faszienverschluß mit Vicryl 1er Nähten in Einzelnahttechnik. Subcutanverschluß mit Vicryl 1.0er Naht in fortlaufander Nahttechnlk.Hautverschluß mit Bondek 3.0er Naht in fortlaufender Nahttechnlk. Nach dem sterilen Hautverband wird der Patient intubiert und beatmet bei stabilen Kreislaufverhältnissen auf die herzchirurgische Intensivstation verlegt.
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