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Chevron Osteotomie; Weil Osteotomie 2-4 Zehe

Verfasst: 01.04.2013, 15:38
von hipocrates
Anamnese:
Bei der 56 jährigen Patientin liegt ein mittelgradiger Metatarsus primus varus mit Hallux valgus vor. Die präoperative Röntgenaufnahme im Stand zeigte einen IMW von 13°, der HVW lag bei 25°, der DMAA war mit 7° im physiologischen Bereich.
Die Patientin klagte über zunehmende Schmerzen beim Tragen von Schuhwerk.
Beginnende Schwielenbildung unter dem 2. Metatarsale

Diagnose:
Mittelgradiger Metatarsus primus varus mit Hallux valgus und Transfermetatarsalgie am II Strahl
M20.4 Erworbene Deformitäten der Finger und Zehen
M20.5 Sonstige Deformitäten der Zehe;

Therapie:
Laterales Release (Modifizierter McBride), Pseudexostosenabtragung MTI, Osteotomie nach Austin (Chevron), Weil-Osteotomie Dig II-IV
5-788.51 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes des Fußes: Osteotomie: Os metatarsale I
5-788.60 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußesim Rahmen der Arthroplastik
5-788.54 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes bis V, 2 Ossa metatarsalia
5-788.66 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes : Interphalangealgelenk, Digitus I
5-788.66 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes

Bericht:
OP in Leitungsanästhesie und Unterschenkelblutsperre.
Medialer horizontaler Hautschnitt im Bereich vom MTP I Gelenks bis ca 2. cm nach proximal.
Stumpfe Präparation auf die Gelenkkapsel. Eröffnung der selben mit liegender L-förmiger Schnittführung. Das MTP Gelenk und die Sesambeinchen lassen sich gut darstellen. Transartikuläres Durchtrennen der medialen Kapsel, des Lig. Intermetatarsale und der Sehne M. adductor Hallucis. Kontrolle der Durchtrennung durch das Erreichen der Transversal-Mobilität der Großzehe.
Oberflächliches tangentiales Abtragen der Pseudexostose, so dass eine dünne kreisförmige Scheibe exzidiert wird.
Einbringen eines 1.2 mm K-Drahtes zentral in die Abtragestelle auf das MT4 Köpfchen zielend. Der K-Draht wird als Eckpunkt für das anschliessende V-förmige Sägen verwendet, wobe der plantare Schenkel des V nahzu paralell zu Fußsohle verläuft und der dorsale Schenkel in einem Winkel von 60° hierzu verläuft. Das Lager der Sesambeinchen wird hierbei verschont. Entfernung des K-Drahtes und Lateralisierung des distalen Fragments.
Halten der Reposition mit einem K-Draht und flouroskopische Kontrolle. Tiefenmessung über den K-Draht, Überbohren mit einem 2 mm Bohrer und einbringen der 22 mm langen Doppelgewindeschraube (3mm).
Glättung der Osteotomiekante mit der Säge und Feile.
Verschluß der medialen Kapsel unter Raffung derselben. Die Großzehe steht nun optisch entsprechend der Fußachse.
Aufgrund der beginnenden Metatarsalgie im Bereich des 2. Strahls erfolgt die durchführung einer Weil-Osteotomie am 2. bis 4 Strahl.
Dorsaler Hautschnitt zwischen dem 2. und 3. Strahl und über dem 4 Strahl auf Höhe des MTP Gelenks. Zunächst wird der 2 Strahl operiert, dann analoges Vorgehen über den anderen Strahlen.Eröffnung des Gelenks zwischen den Sehnen des Extensor digitorum brevis und longus Release der Kapsel medial und lateral im Köpfchenbereich. Plantaroberflächenparalleler Sägeschnitt mit Beginn ca. 1 mm im dorsalen Gelenkbereich. Schnittführung von distal/dorsal nach proximal/plantar. Nach durchtrennung der proximaldorsalen Kortikalis, gleitet das Köpfchen wenige Milimeter zurück. Verwendung einer Weilklemme zum Halten des Köpfchens und Einbringen einer 12 mm Snapoff-Schraube. Entfernung des dorsalen Knochenüberstandes mit einem Luer. Kapselverschluß, Subkutannaht, Hautnaht. Redressierender Verband an der Großzehe.
Procedere: Schmerzadaptierte Vollbelastung im Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen. Regelmässige Verbandswechsel, Entfernung des Nahtmaterials am 14. POT. Redressierende Verbände für 6 Wochen.