Opbericht ist ein Projekt um Ärzten, Studenten und Patienten Standard-Operationsberichte zur Verfügung zu stellen.

Für interessierte Patienten ist es oft hilfreich, wenn sie detaillert nachlesen können, was bei einer bevorstehenden Operation gemacht wird, bzw. bei einer Operation gemacht wurde.

Für Ärzte, insbesondere für junge Assistenzärzte, kann es hilfreich sein, anhand von Standard-Operationsberichten ihre eigenen Operationsberichte zu erstellen bzw. zu vergleichen oder sich auf eine Operation vorzubereiten.

Auch für Medizin-Studenten ist dieses Projekt gedacht. Im klinischen Abschnitt werden Medizin-Studenten zum Assistieren in den OP eingeteilt und sollten sich auf die Operation optimal vorbereiten. Hierfür ist es sehr hilfreich anhand von Standard-Operationsberichten aus dem realen Leben die Vorbereitung zu optimieren.

Einige OP-Berichte sind durch intraoperativen Bildern illustriert.

Gerne können auch eigene OP-Berichte hochgeladen werden. Zum Beispiel um sie als Standard im Netz abgespeichert zu haben. Hierfür ist eine kostenlose Registrierung notwendig. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, liebe(r) Besucher(in), uns OP-Berichte zur Verfügung stellen würden. Registrierte Benutzer können Ihren Bericht direkt als neues Thema im entsprechenden Bereich eintragen.

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Sie können hier auch Fragen zu anderen medizinischen Texten (z.B. Befunde, Arztbriefe, selbstverständlich auch zu OP-Berichten) stellen.

XS-Nagel Fibula und Innenbandplastik

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DrRenner
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XS-Nagel Fibula und Innenbandplastik

Beitrag von DrRenner »

OP-Diagnose:
Weber-B-Fraktur links mit Innenbandruptur

OP-Maßnahmen:
Offene Reposition und Osteosynthese mit einem 11-Loch-XSL-Nagel sowie Innenbandplastik mit Anker und Gelenkkörperentfernung am Innenknöchel

OP-Verlauf:
Rückenlagerung mit Oberschenkelblutsperre. Desinfektion und steriles Abdecken des OP-Gebietes. Zunächst wird die Fibula versorgt. Hier erfolgt Hautschnitt im dorsalen Bereich des distalen Drittels der Fibula mit einer leicht bogenförmigen Schnittführung um die Fibulaspitze herum. Scharfe Präparation auf die Fibula und Freilegung der Fraktur. Nun werden die Frakturränder mit einem scharfen Löffel freigeputzt und der Frakturspalt gespült und von Interponaten befreit. Mit einer Spitz-Spitz-Zange erfolgt die Reposition und Haltung des Repositionsergebnisses mit 2 Spitz-Spitz-Zangen. Nun wird unter Bildwandlerkontrolle der intramedulläre Führungsdraht von der Fibulaspitze in den Markraum eingebracht, dies gelingt leicht. Die Bildwandlerkontrolle in der zweiten Ebene zeigt eine regelrechte Lage des Drahtes. Nun wird der Draht überbohrt. Nachdem das Überbohren mit dem Hohlraumbohrer sich im proximalen Bereich etwas schwierig gestaltet, wird auf einen Vollprofilhandbohrer gewechselt, hiermit läßt sich der Markraum leicht eröffnen. Nach Längenbestimmung wird nun ein 11-Loch-XSL-Nagel eingeführt. Belegung der proximal und distal der Fraktur befindlichen Löcher, winkelstabil mit 2.4 mm-Gewindedrähten. Bildwandlerkontrolle in zwei Ebenen: Hier zeigt sich eine regelrechte Implantatlage und ein regelrechtes Repositionsergebnis. Einlage einer subcutanen Redondrainage. Subcutannaht. Hautnaht.

Anschließend erfolgt der Hautschnitt über dem Innenknöchel. Scharfe Präparation auf das Ligamentum fibulotalare anterior, welches rupturiert erscheint. Dieses wird durch eine Ankernaht wieder fixiert. Ein freier Gelenkkörper wird mit einer Moskitoklemme entfernt. Spülung des Gelenkes. Naht des Ligamentums und Subcutannaht. Hautnaht. Steriler Verband.

Postoperative Anordnung:
6 Wochen abrollende Mobilisation. Gips bis zur Wundheilung.

Anmerkung:
Bei solitärer Fibulafraktur wäre eine sofortige Vollmobilisation möglich.
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