Opbericht ist ein Projekt um Ärzten, Studenten und Patienten Standard-Operationsberichte zur Verfügung zu stellen.

Für interessierte Patienten ist es oft hilfreich, wenn sie detaillert nachlesen können, was bei einer bevorstehenden Operation gemacht wird, bzw. bei einer Operation gemacht wurde.

Für Ärzte, insbesondere für junge Assistenzärzte, kann es hilfreich sein, anhand von Standard-Operationsberichten ihre eigenen Operationsberichte zu erstellen bzw. zu vergleichen oder sich auf eine Operation vorzubereiten.

Auch für Medizin-Studenten ist dieses Projekt gedacht. Im klinischen Abschnitt werden Medizin-Studenten zum Assistieren in den OP eingeteilt und sollten sich auf die Operation optimal vorbereiten. Hierfür ist es sehr hilfreich anhand von Standard-Operationsberichten aus dem realen Leben die Vorbereitung zu optimieren.

Einige OP-Berichte sind durch intraoperativen Bildern illustriert.

Gerne können auch eigene OP-Berichte hochgeladen werden. Zum Beispiel um sie als Standard im Netz abgespeichert zu haben. Hierfür ist eine kostenlose Registrierung notwendig. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, liebe(r) Besucher(in), uns OP-Berichte zur Verfügung stellen würden. Registrierte Benutzer können Ihren Bericht direkt als neues Thema im entsprechenden Bereich eintragen.

Bei Fragen schicken Sie uns eine E-Mail.

Sie können hier auch Fragen zu anderen medizinischen Texten (z.B. Befunde, Arztbriefe, selbstverständlich auch zu OP-Berichten) stellen.

Gastrojejunostomie mit braun´scher Fußpunktanastomose

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DrRenner
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Gastrojejunostomie mit braun´scher Fußpunktanastomose

Beitrag von DrRenner »

Diagnose:
Pankreaskopf-Carcinom mit Stenosierung des Magenausganges Infiltration des Ligamentum hepato duodenale sowie des Mesocolon transversum

Eingriff:
Gastrojejunostomie mit braun´scher Fußpunktanastomose

Bericht:
Beim Zugang über mediane Oberbauchlaparotomie müssen zunächst multiple Adhäsionen des Omentum majus mit der Bauchdecke gelöst werden bis der OP-Situs einsehbar ist. Die Magenvorderwand lässt sich in nahezu gesamter Größe leicht freipräparieren, vom Pylorus aus kann bereits palpatorisch eine massive Induration vom Duodenum aus bis ins Ligamentum hapato duodenale reichend erfasst werden, die Leber ist nicht mehr anhebbar, so dass nicht einmal die Sicht auf die Gallenblase möglich ist. Nach Darstellung des Treitz´schen Bandes ist palpatorisch auch der Ansatz des Mesocolon transversum knotig und derb infiltriert, so dass für die geplante Gastroenterostomie nur noch das anticolische Vorgehen möglich ist. An der Leber selbst sowie im übrigen Peritonealraum lässt sich palpatorisch kein weiterer Fokus mehr erfassen. Eine gut mobile Jejunum-Schlinge wird in einem Abstand von etwa 35 cm zum Treitz´schen Band isoperistaltisch an die Magenvorderwand angelegt und hier über eine Länge von 5 cm mit seromuskulären Einzelknopfnähten Vicryl 2.0 fixiert. Nach Eröffnung von Magen und Jejunum mittels Elektrokauterisierung über entsprechende Länge erfolgt die fortlaufende Anastomosierung von Hinter- und Vorderwand mit Monocryl-Faden 2.0, anschließend auch Sicherung der Anastomosenvorderwand durch seromuskuläre Einzelknopfnähte. In analoger Technik wird im Abstand von etwa 15 cm eine Jejuno-jejunale braun´sche Fußpunktanastomose angelegt, dergestalt, dass die fertige Anastomose etwa 5 cm unterhalb des Colon transversum zum Liegen kommmt. Bereits initial konnte nach Eröffnung des Peritoneums etwa 1400 ml blutig tingierter Aszites abgesaugt werden, im Lauf der Operation zeigen sich ubiquitär an den Präparationslinien des Omentum majus sowie den Mesenterien, wo eine Bridenlösung nötig war, tautropfenartige Blutungen, welche soweit möglich elektrokaustisch gestillt werden. Aufgrund der mangelnden Koagulabilität bzw. der Blutungsneigung wird trotz vorhandenem Aszites eine Robinson-Drainage mit 20 Charriére Kaliber als Ziel-Drainage an die Anastomose der Gastroenterostomie gelegt. Der Bauchdeckenverschluss erfolgt durch fortlaufende Naht mit PDS-Schlingenfaden in Allschichttechnik, der Hautverschluss wird nach Subkutannaht in Einzelknopftechnik in Klammernahttechnik hergestellt. Abschließend steriler trockener Verband.
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